Kosten und Finanzierung 

Nachdem nun mit dem BOF-Entwurf das Bauvorhaben Verbandsgemeindehaus erstmals konkrete Formen angenommen hat, war es auch erstmals möglich, sämtliche Kosten des Gesamtprojektes detailliert hochzurechnen. Dazu hatte die Verwaltung vom Büro Bauwert aus Limburg einen so genannten vertieften Kostenrahmen nach DIN 276 erstellen lassen, der alle Aspekte des Projekte umfasst, Risiken einkalkuliert und übliche Baukostensteigerungen berücksichtigt. Danach werden die Gesamtkosten für das Verbandsgemeindehaus auf 33,5 Mio. Euro geschätzt und zusätzlich ein Kostenrisiko von 4,5 Mio. aufgeschlagen. Im Kostenrahmen enthalten sind die Bauwerkskosten von 22 Mio. Euro für die Herstellung eines bezugsfertigen Hauses mit Tiefgarage sowie 3 Mio. Euro, die bereits für Grundstück, Architektenwettbewerb und diverse Gutachten und Honorare ausgegeben wurden. Neben den Bauwerkskosten und den bisherigen Kosten sind in den Gesamtkosten Positionen für Baunebenkosten (vor allem Honorare für Gutachter- und Ingenieurleistungen), für Ausstattung und Umzug, Außenanlagen und eine Baukostensteigerung im Umfang von 15% enthalten. Das Kostenrisiko entspricht 20% der Gesamtkosten. Es basiert auf der Annahme, dass das Projekt in einem so frühen Stadium noch viele Unschärfen hat, also Aspekte, deren konkrete Ausgestaltung noch gar nicht feststehen und die deshalb noch nicht genau eingepreist werden können. Außerdem kann es bei einem Bau immer zu Verzögerungen kommen oder Unvorhersehbares eintreten - auch für diese Risiken ist der Pufferbetrag "Kostenrisiko" vorgesehen. In den Gesamtkosten sind außerdem Positionen enthalten, die auch ohne den Neubau angefallen wären, zum Beispiel die digitale Infrastruktur oder die Möblierung im bisherigen Rathaus, die mit Hinblick auf einen möglichen Neubau nicht erneuert wurden obwohl dringender Bedarf besteht. Ein weiterer Faktor bei der Berechnung der Gesamtkosten ist die Tatsache, dass in einigen Kostengruppen nicht nur mittlere sondern gleich hohe Standards eingerechnet wurden. Das hat zur Folge, dass zwar die Baukosten und damit auch die Baunebenkosten (vor allem Honorare) höher sind, aber die Investition auf Dauer nachhaltiger ist. Die Finanzierung erfolgt im Haushalt der VG aus Rücklagen, über Kredite und möglicherweise über eine Erhöhung der Umlage.

Externes Baucontrolling

Das Bauprojekt Verbandsgemeindehaus soll durch ein externes Fachbüro begleitet werden, das delegierbare Bauherrenaufgaben wahrnimmt. Es wird das Projekt steuern und in dem gesamten Prozess die Interessen des Bauherrn vertreten. Zu den Aufgaben gehören das Erstellen und die ständige Kontrolle von Termin-, Kosten- und Organisationsplänen und damit einhergehend die Koordination der beteiligten Fachbüros und am Bau beteiligten Firmen - immer in enger Rückkopplung mit der Verwaltung. Außerdem soll das Baucontrolling dem Verbandsgemeinderat direkt Bericht erstatten ohne vorherige Abstimmung mit der Projektleitung in der Verwaltung. Ziel ist es, größtmöglich Transparenz für alle Beteiligten zu schaffen; für die Verwaltung, für die Politik, für die mitarbeitenden Firmen und für die Öffentlichkeit. 

Im Sommer 2018 wird das öffentliche Vergabeverfahren für die Leistung "Externes Baucontrolling" eingeleitet. Der Verbandsgemeinderat hatte Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich bereits im Juni ermächtigt, die Verträge mit dem bestplatzierten Büro des Vergabeverfahrens abzuschließen.