Grußwort Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland
Voller Spannung habe ich die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs zum Neubau des Verbandsgemeindehauses erwartet. Natürlich habe ich vorher überlegt, was mir wichtig ist: Funktional muss es sein, solide geplant, effizient im Unterhalt. Heimische Materialien und Bautradition sollten aufgegriffen werden. Schön wäre, wenn der Entwurf kreativ Tradition mit Moderne verbindet, weil das Montabaur ausmacht. Beim Begutachten der Entwürfe mit der fachkundigen Erläuterung der sachkundigen Architekten war für mich schnell klar: Es wäre ein echter Gewinn für Montabaur, wenn der Satteldach-Entwurf realisiert würde. Die klare Form ermöglicht hohe Funktionalität. Und ja, er kann nicht übersehen werden. Aber wenn die Verbandsgemeinde ihr Rathaus in die Innenstadt baut, kann es doch auch auf sich aufmerksam machen. Dabei greift es viele typische Montabaurer Bauelemente auf: Es nimmt durch den roten Ziegel und die Höhe Bezug auf das alte Rathaus der Stadt, ist sozusagen sein Gegenpart. Der rote Ziegel ist vielfach in der Stadt bei älteren größeren Gebäude vertreten (Rathaus, Kerzenfabrik, Häuser in der Bahnhofstraße, Kino). Von der Wallstraße aus gesehen fügt sich das Gebäude mühelos in die Umgebungsbebauung ein. Zum Steinweg hin setzt der hohe, zur Altstadt weisende Satteldachgiebel einen Kontrast zu den vielen Flachdachgebäuden, die in den vergangenen Jahren in Montabaur entstanden sind. Gleichzeitig wird dadurch klar, wo der Eingang ist. Ja, der Entwurf ist mutig. Aber Montabaur hat diesen Mut verdient. Nutzen wir die Chance, die die Montabaurer vor 150 Jahren beim Bau des alten Rathauses genutzt haben.